Am Feuerwehrhaus in Ampen konnte Richtfest gefeiert werden

20 Jahre haben Amper Feuerwehrleute auf Neubau gewartet

So langsam können die Amper Feuerwehrleute die Tage zählen. Nach dem Richtfest am Montagabend benötigen die Handwerker noch gut fünf Monate, bis das neue Feuerwehrhaus fertig ist.

20 Jahre hat die Wehr darauf gewartet und sich mit dem alten Quartier mehr schlecht als recht arrangiert. „Kaputt, feucht, marode“ ist es, listet Ortsvorsteher Ulrich Dellbrügger auf. Und fragt man die Aktiven, berichten sie von kaputten Einsatzuniformen, an denen die Ratten genagt haben.

Die große Geduld wird nun belohnt: Der 750 000 Euro teure Bau direkt an der Werler Landstraße wird der modernste weit und breit sein und vermutlich auch der vorläufig letzte Neubau: Komplett mit einer Lüftungsanlage ausgerüstet, die gleichermaßen für ordentliches Raumklima und minimale Heizkosten sorgt. In die Fahrzeughalle passen zwei große Einsatzfahrzeuge; der Schulungs- und Tagungsraum ist üppig und bietet bequem 40 Leuten Platz an Tischen; die Umkleidebereiche getrennt für Frauen und Männer werden auf dem neuesten Stand sein.

Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer, der die mehr als 60 Gäste beim Richtfest in der sieben Meter hohen Fahrzeughalle begrüßte, spricht sogar von einer „Kathedrale der Neuzeit – gewaltig, was hier entstanden ist“. Doch alles, so erläutert Planer und Bauleiter Bodo Altmann, dient nur einem Zweck: Die Truppe soll so fix es eben geht zum Einsatzort durchstarten können. So kommen die Amper Wehrleute von Westen auf den Parkplatz, wo ihre Autos dann ratzfatz in Schrägaufstellung abgestellt werden können, eilen direkt durch den Eingang in die Umkleiden und springen Sekunden später in die Löschfahrzeuge.

Der Amper Stützpunkt ist für die Soester Feuerwehr von besonderer strategischer Bedeutung, sagt Feuerwehrchef Jürgen Wirth. Brennt es im Klinikum oder bei Kaufland, sind es von Ampen gerade zwei Minuten Fahrzeit bis dorthin. Die Kräfte von der Soester Feuerwehr-Hauptwache am Florianweg brauchen deutlich länger.

Acht Minuten lautet die magische Vorgabe, die es für Feuerwehren zu erfüllen gilt: Acht Minuten vom Alarm bis zum Eintreffen am Brandherd. „Vier Minuten brauchen die Helfer schon im Schnitt, bis sie im Gerätehaus eintreffen“, erläutert Wirth, zwei weitere, bis sie in der Montur stecken und startklar sind. Vom neuen Domizil in Ampen aus können sie somit große Teile des Soester Westens fix erreichen.

28 Aktive und ein Dutzend junger Nachwuchskräfte zählen zur Löschgruppe, die ab Herbst noch einen Tick freudiger ans Werk gehen dürfte. Dellbrügger dankte ihr für Einsatz und Einstellung, sich für andere ins Zeug zu legen, die in Not sind, und bedauerte, dass die lange Vorgeschichte für den Bau des Feuerwehrhauses „sehr unglücklich“ gelaufen sei.

Text: Soester Anzeiger; Fotos: Thorsten Bottin/Stadt Soest

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