112 für schnelle Hilfe

Europaweiter Notruftag soll Leben rettende Rufnummer bekannter machen

Am 11. Februar ist europaweiter Notruf-Tag. Seit 2009 gilt in allen EU-Staaten die 112 als Notrufnummer. Man muss nicht mehr nach länderspezifischen Notrufnummern suchen – die 112 genügt. In den meisten Fällen ersetzt sie nicht bestehende nationale Notrufnummern, sondern ergänzt sie. Mit dem jährlichen Aktionstag soll die Leben rettende Rufnummer noch bekannter werden. Im Kreis Soest mit seinen 300.000 Einwohnern gingen in der Rettungsleitstelle 2016 insgesamt 85.094 Notrufe über die 112 ein.

Foto: Thomas Weinstock/ Kreis Soest

Das Anrufaufkommen, rechnet man Krankentransport, Amts- und Behördenleitungen zusammen, lag bei 135.604. Macht in Summe 220.698 Anrufe, die von den Disponenten der Leitstelle zu bearbeiten waren. 45.180 Rettungswageneinsätze, Notarzteinsätze oder Krankentransporte (Vorjahr: 43.098) zählten die Mitarbeiter. Außerdem wurden 3.363 Einsätze der Feuerwehr (Vorjahr 3.399) über die Rettungsleitstelle des Kreises ausgelöst und abgewickelt. „Daran wird deutlich, wie vielen Menschen dank 112 in Notsituationen geholfen werden konnte“, betont Kreisdirektor Dirk Lönnecke, zuständiger Dezernent für Feuer- und Katastrophenschutz.

In Deutschland kann man mit der Notrufnummer 112 Feuerwehr, Rettungsdienst und den Notarzt anfordern. Die Nummer 110 gilt für die Polizei. Doch die Leitstellen von Feuerwehr und Polizei arbeiten eng zusammen, zumal sie im Rettungszentrum des Kreises am Soester Boleweg Tür an Tür untergebracht sind. Auch wenn man versehentlich die Nummern verwechselt hat, wird ein Notruf immer schnell an die richtige Stelle weitergeleitet. Der Euronotruf ist EU-weit kostenlos. Unter dieser Rufnummer ist immer eine Leitstelle zu erreichen, die je nach Notfall die zuständigen Organisationen wie Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr alarmiert.

Leider gibt es aber auch eine Kehrseite dieser Medaille: Viel zu häufig wird der Notruf „aus Jux und Dollerei“ gewählt. Gerade Jugendliche rufen diese Notrufnummer in missbräuchlicher und böswilliger Absicht oder einfach nur aus Langeweile an. Kreisdirektor Dirk Lönnecke appelliert deshalb: „Wir können dankbar sein, dass wir ein so gutes und reibungslos funktionierendes Notrufsystem haben. Wenn dieses jedoch aus Langeweile missbraucht wird, hört der Spaß auf. Notrufmissbrauch ist strafbar. Denn diese unnötigen Anrufe können unter Umständen auch die Leitungen blockieren, wenn jemand wirklich einen Notfall melden muss und auf Hilfe angewiesen ist. Daher drohen bei Missbrauch Geld- oder Freiheitsstrafen, und das dürfte zusätzlich Grund genug sein, diese Späße zu unterlassen.“

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