Umgang mit Feuerlöschern
So geht's - der richtige Umgang mit dem Feuerlöscher
Eine weggeworfene Zigarette im Mülleimer, ein Kurzschluss im Stromkabel, oder angebrannte Speisen auf dem Herd - ein Brand im eigenen Haushalt oder Auto ist schneller entstanden als man denkt. Doch je früher man einen Brand bemerkt, desto größer sind die Chancen ihn selbst unter Kontrolle zu bringen. Ein hilfreiches Mittel ist hierfür der Feuerlöscher.
Feuerlöscher sind weder nach den heutigen Bauvorschriften für Privathaushalte, noch im eigenen PKW vorgeschrieben. Trotzdem können Sie bei richtiger Handhabung Schlimmeres verhindern. Deshalb empfiehlt es sich, im eigenen Haushalt und Auto einen funktionstüchtigen Feuerlöscher vorzuhalten.
Wie finde ich den nächsten Feuerlöscher?
Damit Sie im Notfall auch gleich wissen, wo der nächste Feuerlöscher deponiert ist, müssen in öffentlichen Gebäuden entsprechende Schilder angebracht sein. Diese können allerding herstellerbedingt unterschiedlich aussehen:
Richtiger Umgang mit dem Feuerlöscher
Beachten Sie bei der Benutzung immer die Windrichtung. Löschen Sie immer "mit dem Wind", der beispielsweise das Löschpulver zum Brandherd trägt, und löschen Sie immer von unten in die Glut. Halten Sie genug Abstand, um die Pulverwolke möglichst groß werden zu lassen. Geben Sie das Pulver stoßweise ab.
Flächenbrände löschen sich am besten von vorn und von unten, nicht von oben oder hinten. Richten Sie den Löschstrahl immer direkt auf das Brandgut, nicht etwa auf die Flammen. Sagen Sie sich immer, dass die Ursache bekämpft werden muss.
Bei Tropf- und Fließbränden von oben nach unten immer von der Abtropfstelle aus löschen. Bei anderen Fließbränden, z.B. auslaufendem Öl, Benzin, Verdünnung, usw., muss selbständig entschieden werden. Hier gilt dann wieder, möglichst mit dem Wind und möglichst so, dass man sich nicht selbst gefährdet.
Ist der Brand doch einmal etwas größer, können auch mehrere Feuerlöscher eingesetzt werden. Allerdings, auf das "Wie" ist zu achten. Setzen sie also die verfügbaren / notwendigen Löscher immer auf einmal ein. So erzielen Sie die größtmögliche Löschwirkung. Es bringt nichts, mehrere Feuerlöscher hintereinander einzusetzen.
"Feuer aus" bedeutet nicht, dass Sie die Aktion abgeschlossen haben. Noch Minuten nach dem Ablöschen kann das Feuer rückzünden. Das bedeutet, dass z.B. bei einem Wärmestau sich wieder so viel Hitze aufstaut, dass sich das brennbare Material wieder neu entzünden kann. Bleiben Sie also mit dem Löscher "in Bereitschaft"!
Und ganz wichtig: gebrauchte Feuerlöscher niemals wieder zurück an ihren ursprünglichen Stellplatz bringen. Man vergisst leicht, dass der Löscher bereits gebraucht wurde und hat im Notfall nichts zur Hand. Gebrauchte Feuerlöscher sind von einer Fachwerkstatt zu erneuern.
Den richtigen Feuerlöscher wählen
Feuerlöscher gibt es in sehr vielen Ausführungen. Sie sind jeweils für verschiedene Brandformen entwickelt worden. Warum, zeigt folgendes Beispiel:
Das Video zeigt deutlich, welche verheerenden Auswirkungen es hat, wenn brennendes Öl oder Fett mit dem Löschmittel "Wasser" in Berührung kommt: Das Wasser verdampft schlagartig. Aus einem Liter Wasser werden rund 1.700 Liter Wasserdampf. Dieser verdrängt das Fett, sprudelt es in tausende kleine Fetttröpchen auf, die aus dem Behältnis herausgeschleudert werden, dabei weiterbrennen und den Schaden enorm ausweiten. Ein "Nasslöscher" wäre hier also die falsche Wahl.
Wenn verschiedene Materialien brennen, muss der Brand also auch mit unterschiedlichen Löschmitteln bekämpft werden. Darum werden brennbare Stoffe in fünf Brandklassen eingeteilt, denen wieder geeignete Löschmittel zugeordnet werden.
Einteilung in Brandklassen
Brandklasse A: Brände fester Stoffe, hauptsächlich organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen, z.B. Holz, Papier, Kohle...
Löschmittel: Wasser, wässrige Lösungen, Schaum, ABC-Pulver, Löschgel, verschiedene Kleinlöschgeräte wie z.B. Löschdecke.
Brandklasse B: Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen, z.B. Benzin, Ethanol (Alkohol), Teer, Wachs, viele Kunststoffe (vor allem Thermoplaste), Ether, Lacke, Harz.
Löschmittel: Schaum, ABC-Pulver, BC-Pulver, Kohlenstoffdioxid
Brandklasse C: Brände von Gasen, z.B. Ethin (Acetylen), Wasserstoff, Erdgas, Methan, Propan, Butan, Stadtgas
Löschmittel: ABC-Pulver, BC-Pulver, Kohlenstoffdioxid nur in Ausnahmefällen (speziell konstruierte Sonderfeuerlöscher mit Gasstrahldüse), Gaszufuhr durch Abschiebern der Leitung unterbinden
Brandklasse D: Brände von Metallen, z.B. Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium, Lithium und deren Legierung
Löschmittel: Metallbrandpulver (D-Pulver) sowie als Behelfslöschmittel trockener Sand, trockenes Streu- oder Viehsalz, trockener Zement, Grauguss-Späne
Brandklasse F: Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten, z.B. Speiseöle und Speisefette
Löschmittel: Fettbrand-Löscher mit Speziallöschmittel zur Verseifung
Übersicht zu den Löschmitteln in Feuerlöschern
In folgender Tabelle wollen wir die Löschmittel noch einmal übersichtlich zuordnen. Für alle Feuerlöscher gilt dabei: Auf dem Typenschild des Löschers steht immer, für welche Brandklassen das Gerät eingesetzt werden darf und wie er zu bedienen ist!
Pulverlöscher "ABC" mit Glutbrandpulver (PG) | |||||
Pulverlöscher "BC" mit Spezialpulver (P) | |||||
Pulverlöscher "D" mit Metallbrandpulver (PM) | |||||
Kohlendioxid-Löscher (CO2) | () | ||||
Wasserlöscher / "Nasslöscher" | |||||
Schaumlöscher | |||||
Fettbrandlöscher |